Umkleide- und Sanitäreinrichtungen in Containerbauweise?

(hk) Seit mehr als einem Jahr bestimmt die neue Verwaltung – bestehend aus UFL, WLU und SPD – das politische Wirken in Undenheim. Doch das Wahlversprechen, die Umkleiden am Sportplatz schnellstmöglich zu errichten, scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Denn nun bekommt der in 2019 getroffene Beschluss, die mit den beiden Sportvereinen VfR und TVU abgestimmte Ausführungsplanung umzusetzen, durch neue Entwicklungen einen herben Dämpfer.

In der August-Sitzung legten die verwaltungsbildenden Fraktionen einen Antrag mit dem Inhalt vor, die 2019 beschlossene Lösung (vorerst) nicht weiterzuverfolgen und stattdessen Container zu errichten. Gegen die Stimmen der BfU und CDU wurde diesem zugestimmt.

Der anscheinend mit heißer Nadel gestrickte Antrag – der Punkt wurde erst vier Tage vor der Sitzung nachträglich in die Tagesordnung aufgenommen und konnte somit nicht in den Ausschüssen behandelt werden – hinterließ für uns viele Fragen. So basiere laut den drei Fraktionen die Containerplanung auf dem beschlossenen Gebäudeplan. Doch die über 80% größere Fläche, eine fehlende Heizung, ein fehlendes Behinderten-WC, der fehlende Materialraum, eine fehlende weitere Schiedsrichterkabine und kleinere Umkleidebereiche für die Mannschaften, aber stattdessen ein Ausschank, der nach dem 2019er Ratsbeschluss in Absprache mit dem VfR vorübergehend in einer Garage vorgesehen ist, sagen etwas anderes aus.

Man wolle sich den Antrag “nicht zerreden lassen“ – so die Aussage aus den Reihen der SPD auf die Frage, warum der Antrag nicht erst im Bauausschuss behandelt wurde. Dieses Statement steht zum einen im klaren Widerspruch zum letztjährig geäußerten Wahlversprechen, für Transparenz und Meinungsaustausch zu sorgen und zum anderen zur 2019 beschlossenen Lösung, die aus Arbeitskreis- und Ausschussarbeit hervorgegangen ist. Bereits 2016 hatte man eine mit den Vereinen TVU und VfR abgestimmte, umsetzungsfähige Planung für das Gebäude nicht nur vorgestellt, sondern auch zur Abstimmung im Gemeinderat gebracht. Diese Lösung wurde aber durch die Stimmen der damaligen Oppositionsparteien SPD, WLU und CDU abgelehnt.

Beschluss bringt neue Verzögerung

Mit dem neuen Beschluss wird – unabhängig vom Tod des Architekten Hendel im Februar – Zeit verloren, denn auch eine Bauweise mit Containern will geplant, abgestimmt und beschlossen sein. Ob Fördergelder dafür fließen, ist auch noch unklar. Für den 2019 beschlossenen Massivbau liegt bereits ein Antrag bei der Bewilligungsbehörde vor und die benötigten Gelder stehen im Gemeindehaushalt bereit.

Die beiden Vereine wurden bis Anfang September in diese neue Entwicklung nicht eingebunden. Wie wir im Austausch mit den Vereinen erfahren haben, wollen beide – insbesondere der VfR als Hauptnutzer – natürlich gerne eine schnelle Umsetzung des Bauvorhabens, aber auch im Sinne der Undenheimer Steuerzahler eine nachhaltige Lösung. Die Langlebigkeit der Container gegenüber einer Massivbauweise wurde von uns hinterfragt, allerdings von den Antragstellern noch nicht beantwortet.

Wir hoffen, dass die Mehrheitsfraktionen zur Vernunft kommen und ihre teilweise voreiligen Schlüsse aus einer “Nacht- und Nebel-Recherche” im Sinne der sporttreibenden und steuerzahlenden Undenheimer hinterfragt. Und am Ende unter Einbeziehung von Ausschüssen bzw. Arbeitskreisen eine Entscheidung herbeiführt, die keine Fragen offen lässt.

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