Infoblatt Oktober 2015
Bürgerinitiative gegen das Wegsehen: Augen auf für Nachbarn
Anderen Ideen mit Offenheit begegnen und von deren Wissen und Erkenntnissen profitieren
(cs) Am frühen Abend geht es los: Wie viele Spaziergänger verlassen Angelika und Stephan Dürholt ihr Haus. Und dennoch steckt bei ihnen ein wenig mehr dahinter, Zeit und Route sind nicht zufällig gewählt.
Denn die Dürholts gehören zu einer Niersteiner Bürgerinitiative, die sich ganz nach der augenscheinlichen Tätigkeit nennt: Die Spaziergänger. Die Mitglieder nutzen nach einem intern abgestimmten Plan den abendlichen Spaziergang, um im jeweiligen Bereich auch nach Auffälligkeiten bei den Nachbarn zu schauen: stehen Garagen offen, sind Fenster und Türen geschlossen, quillt der Briefkasten über?
Ihre Motive für dieses Engagement sind unterschiedlich. Für manchen ist es ein dankender Dienst an der Gemeinschaft, für andere eine Gelegenheit, die eigene Gesundheit zu fördern – allen gemein ist die Wertschätzung und Sorge für ihre Nachbarn.
Denn die vorbeugende Aufmerksamkeit wird von allen Experten als eine gute Schutzmöglichkeit gegen Einbrüche empfohlen – neben individuellen Maßnahmen am Haus. So bestätigt nicht nur die Polizei in Oppenheim, dass sie die Initiative begrüßt. Sondern auch die Statistiken zeigen, dass Nierstein deutlich weniger von Einbrechern heimgesucht wird als die Nachbargemeinden. „Einbrecher scheuen das Risiko“, erläutert Horst Dehmel, zuständiger Bezirksbeamter der Polizei Oppenheim. „Je mehr Bewegung und offene Augen in einer Gegend sind, desto höher die Gefahr, entdeckt zu werden.“
So beschreiben „Die Spaziergänger“ aus Nierstein ihre eigene Idee, Motivation und ihren Erfolg.
Georg Wiesel, Gemeinderatsmitglied der BfU, sieht in dieser Initiative ein vorbildliches Beispiel, mit dem auch in Undenheim den jüngsten Vandalismus-Vorfällen begegnet werden könnte. Ganz im Sinne eines „good practice sharing“ beabsichtigt die BfU, eine Informationsveranstaltung durchzuführen, in der die Erfahrungen und Erkenntnisse aus Nierstein präsentiert werden.
Ziel wird es sein, Interessenten und „Mitgeher“ von einer solchen Initiative zu begeistern, Ängste zu nehmen und im besten Fall eine vergleichbare auf Undenheim zugeschnittene Gemeinschaft zu gründen.
Geplanter Termin wird der …. sein. ODER
Interessenten können sich unter georg.wiesel@BfU-Undenheim.de vorab in die Organisation einbringen.