Infoblatt Mai 2014 Nr. 2

 
 

12. BfU Flurnamenwanderung – Ortsgeschichte zum Anfassen

 
Möchten Sie wissen, wo einst in Undenheim das Nordelsheimer Kaplaneingut lag?
Interessiert es Sie, wo der Sage nach die silbernen Kirchenglocken vergraben sind?

 
Mit diesen Fragen, die im Verlauf des Tages beantwortet wurden, luden die Bürger für Undenheim (BfU) am 04.05.2014 zur diesjährigen historischen Wanderung durch Undenheim und dessen Gemarkung ein.

Bei strahlend blauem Himmel fanden sich rund 40 große, kleine und sogar vierbeinige Wanderer ein, um sich von Marcus Becker (Vorsitzendem der BfU und passioniertem Heimatkundler) in die geschichtlichen Hintergründe heute noch bekannter Flurnamen entführen zu lassen.

Diese geografischen Lokalnamen, die sich im örtlichen Dialekt entwickelt haben, dienten vor dem Zeitalter von Katastern, Grundbüchern und GPS dazu, die Lage eines Flurstücks oder eine Parzelle innerhalb der Gemarkung eindeutig zu lokalisieren und somit der Orientierung der Bevölkerung. Hierbei richteten sich die Namen meist nach markanten Objekten, Geländeeigenschaften oder den Namen der Besitzer, wodurch sich bei näherer Betrachtung ein Bild vergangener Zeiten heraufbeschwören lässt, welches die Teilnehmer der diesjährigen Wanderung erneut in seinen Bann zog.

Kurzweilig bewältigte die generationenübergreifende Gruppe in ungefähr 2 Stunden eine Wegstrecke von etwa 5 Kilometern. „Das ist Geschichte zum Anfassen!“ freute sich dann auch eine der begeisterten Teilnehmerinnen.

Vom ersten Höhepunkt des Nachmittags, dem ehemaligen Nordelsheim, ging die Wanderung weiter durch die Gemarkung vorbei an den Fluren Hexelberg, Am Stiel, Auf dem Gaul, über die Obenerde und Damm, zu den Weinbergen auf dem Undenheimer Berg.

Am Wingertshäuschen „Im Ärmel“ wurde eine Rast in entspannter Atmosphäre eingelegt.

Gestärkt erwanderte sich die Gruppe das zweite Highlight der diesjährigen Flurnamenwanderung, den Flur „Zu den Glockenäckern“. Auf diesem befindet sich heute ein Weinberg, in dem der Sage nach Undenheims Kirchenglocken in Kriegszeiten zu ihrem eigenen Schutz vergraben wurden. Nachdem die Sage um die silbernen Kirchglocken bildhaft beschrieben worden war, wanderte die Gruppe – inspiriert von den soeben gehörten Worten – ihre eigenen Geschichten spinnend, zurück zum Ausgangspunkt.

Hier konnte die Veranstaltung gesellig bei kühlen Getränken, leckeren Würstchen und ungezwungenen Gesprächen ausklingen. Viele der Teilnehmer waren sich einig, dass dies ein gelungener Nachmittag in netter Gesellschaft war, an dem man viele neue interessante, mit Liebe recherchierte Informationen über Undenheim erfahren und diese mit sympathischen Menschen diskutieren konnte.

Damit ist die Flurnamenwanderung ein Pflichttermin – auch im nächsten Jahr.