Infoblatt Juni 2013

 
 

Alter Friedhof Undenheim

 
Einer der ältesten Zeitzeugen der ersten planmäßigen Besiedlung Undenheims ist der unter Denkmalschutz stehende Wehrkirchhof am Ende der Storchengasse. Er ist heute noch teilweise von Resten der mittelalterlichen Wehrmauer umgeben und beherbergt gründerzeitliche Grabdenkmäler und Denkmäler verschiedener Kriege.

Die nun in die Jahre gekommene Sehenswürdigkeit erfordert durch einen deutlichen Verfall der Bausubstanz in naher Zukunft verschiedene Restaurierungs-aktivitäten um Sicherheits- und Denkmalschutzanforderungen zu genügen. Im Rahmen der Strategietagung 2012 der Bürger für Undenheim (BfU) wurde die Erstellung eines Gesamt-konzeptes zur Erhaltung des Kirchhofs für sinnvoll erachtet, um nicht durch Einzelrestaurierungen das Gesamtbild aus den Augen zu verlieren.

Zu diesem Zweck konnte mit der Hochschule Geisenheim University, Herr Prof. Helget (Zentrum für Landschaftsarchitektur und urbaner Gartenbau) in gegenseitigem Nutzen eine Zusammenarbeit mit dem Ziel einer Machbarkeitsstudie für das Sommersemester vereinbart werden. 25 Studenten haben als Projekt und im Rahmen ihrer Semesterarbeiten mehrere verschiedene Machbarkeitsstudien unter Betreuung von Prof. Helget erstellt und in Undenheim einem Gremium präsentiert.

Vor Vertretern der Gemeindeverwaltung, des Gemeinderates, des BfU-Vorstandes sowie Herrn Diakon Tiegel (kath. Pfarrgemeinde) und Frau Schorge (Fachbereich der VG) konnten alle Studenten einen sachlichen, verantwortungsvollen, auch kreativen Umgang mit diesem „in der Tat beeindruckenden Kleinod“ (Zitat Prof. Helget) vermitteln. Die sechs Teams „Strahlend Schön“, „Leben braucht Erinnerung“, „In der Ruhe liegt die Kraft“, „Spiele- und Erholungspark“, „Sinnesgarten“ und „Kirche im Grünen“ stellten visuell und in erstaunlich prägnanten Vorträgen ihre Ideen vor.

Der letztendliche Gewinner „Kirche im Grünen“ überzeugte die Jury durch ein in sich schlüssiges Konzept: ökologisch und ökonomisch nachhaltig, naturverbunden, berücksichtigt die ortsgebundenen Besonderheiten des Geländes, genauso wie die Erwartungshaltungen und Bedürfnisse der Betroffenen. Elemente wie einen „Platz des Gedenkens“, eine „Kirche im Grünen“ für Freiluftgottesdienste und andere Veranstaltungen sowie ein „Platz der Germania“ werden ergänzt durch eine Pergola des Gedenkens, Kräuterwiesen, Beete und Nutzgärten.

Dennoch, da waren sich alle einig, beinhalten sämtliche Ausarbeitungen Elemente, die es wert sind, in einem Gesamtkonzept „Wehrkirchhof“ Berücksichtigung zu finden. So belohnten Willi Horn, Susanne Herdegen und Marcus Becker mit Freuden alle Studenten jeweils mit einem Weinpräsent, einer Urkunde und Geldpräsenten für die ersten drei Plätze. Das Ergebnis wird zu gegebener Zeit der Öffentlichkeit vorgestellt.