Bauanträge & Bebauungspläne / Mister „Schleppkurve“ hat ein Auge drauf
In den vergangenen vier Jahren hat unser Ratsmitglied Heiko Krebs bei Bauvorhaben aller Art, die in den Ausschuss- und Ratssitzungen behandelt werden, den Fokus auf eine Sache gesetzt, die nicht immer, aber immer öfter aufgrund des zunehmenden ruhenden (Parken) und fließenden Verkehrs Probleme bereiten kann. Gerade bei Bauanträgen, bei denen es vornehmlich nur um die Prüfung des Gebäudes geht, das um- oder neugebaut wird, wird dieses Augenmerk scheinbar vernachlässigt wird:
Die Anfahrbarkeit von Parkplätzen – über die so genannte Schleppkurve.
Was ist das genau?
Beim Lenkvorgang eines Fahrzeuges laufen die Achsen hinter der Lenkachse „aus der Spur“: Sie verfolgen nicht exakt denselben Weg, so dass für eine Kurvenfahrt eine größere Fläche überstrichen wird, als der Spurstand vorgibt.
Mit Hilfe der Schleppkurve kann das Fahrverhalten von Fahrzeugen modelliert werden, insbesondere der benötigte Platz bei Kurvenfahrten.
Heiko Krebs, seines Zeichens Verkehrsingenieur, weist auf die Folgen hin: „Parkt man nicht auf seinen ggf. sogar nach Bebauungsplan ausgewiesenen Parkplätzen, wird woanders geparkt – z.B. auf der Straße oder auf öffentlichen Flächen. Damit kommt nicht nur Undenheim immer näher dem innerörtlichen Verkehrsinfarkt.“
Deshalb rät er Häuslebauern, sich nicht nur um die Planung des Eigenheims genau Gedanken zu machen, sondern auch um die Planung des Außengeländes.
Komme ich mit meinem Auto rechtwinklig um die Kurve, wenn meine Einfahrt nur 3m breit ist? Oder will ich künftig wirklich 50m rückwärtsfahren, weil in oder am Ende einer 3m breiten Zufahrt zu meinem Grundstück keine Platz zum Wenden ist?
Diese Fragen stellt er sich nicht erst, seit beinahe ein Streit unter den Nachbarn bzw. zwischen Architekt und seinen Nachbarn ausbrach.
Eines hat er bei den Mitgliedern von Ausschuss und Rat erreicht: Er hat sie auf diese Thematik sensibilisiert. Nicht umsonst trägt er nun einen Spitznamen „Mister Schleppkurve“. Er nimmt es mit einem Augenzwinkern: „Wenn’s der Sache dienlich ist.“